Dezentrale Identität, auch unter dem englischen Begriff der „Self-Sovereign Identity“ (SSI) bekannt, wird immer mehr zur Alternative zu heutigen zentralisierten und föderierten Infrastrukturen. Denn wie der englische Ausdruck vermuten lässt, ermöglicht die „eigenverantwortliche Identität“ es Personen, ihre Identitäten selbst zu verwalten. Dazu erhält ein Benutzer in einem dezentralen Gefüge Anmeldedaten von mehreren Herausgebern (z. B. Behörden, Bildungswesen, Arbeitgeber), die er in einer digitalen Brieftasche (engl. Wallet) speichert. Der Benutzer legt diese Zugangsdaten der entsprechenden ausstellenden Stelle vor, die seine Identität über ein Blockchain-basiertes Register verifiziert. Die Daten des Benutzers werden dabei nicht speichert. Das also ist dezentrale Identität. Doch wofür wird sie benötigt? Für viele funktioniert das heutige Modell der persönlichen Identität (mit dem Unternehmen Identitäten auf der Grundlage der Informationen erstellen, die sie von ihren Benutzern erfassen) nicht immer zu ihren Gunsten. Unternehmen müssen vertrauliche und personenbezogene Daten von ihren Benutzern erfassen, um deren Identitäten zu authentifizieren. Doch so lange.