Vier IAM-Best-Practices für den Schutz der Kundenidentität

4 IAM Best Practices

 

Bei 61 % der Daten-Breaches in 2021 missbrauchten die Angreifer Zugangsdaten. In fast jedem Unternehmen gibt es Mitarbeiter, Nutzer und/oder Kunden mit Zugriff auf vertrauliche Informationen oder kritische Daten. Und auch wenn sie diese Inhalte nicht über Direktlinks abrufen können, haben sie vielleicht dennoch unabsichtlich Zugriff auf Daten, den sie nicht haben sollten. Dieselben Unternehmen stehen beim Customer Identity Management vor der Herausforderung, für jeden Nutzer den Zugang bereitzustellen, den er benötigt: Die richtigen Daten für die richtigen User zur richtigen Zeit – nicht mehr, nicht weniger.

Jeder Mitarbeiter hat im Durchschnitt auf mehr als 11 Millionen Dateien Zugriff. Den Unternehmen ist bewusst, dass Files so verknüpft sein können, dass Hintertüren zu sensiblen Daten offenstehen. Je weiter die Unternehmen also wachsen und expandieren, desto schwieriger wird es für ihre IT und IT-Security. Ganz zu schweigen von der Herausforderung, die Identitäten für Systeme, Devices, Netzwerke, Remote-Mitarbeiter und externe Kunden zu verwalten. Wie aber können starke Kundenidentitäten bei der Implementierung von Security-Lösungen helfen und die Risiken für Unternehmen minimieren? Im Folgenden verraten wir Ihnen, wie ein effizientes Access Management Ihre Kundenidentitäten schützt.

1. Entwickeln Sie einen klaren User-Lifecycle und verbindliche Workflows

In einem wachsenden Unternehmen können die Prozesse und das Identity Management leicht zur Herausforderung werden. Eine effiziente Access-Management-Strategie hilft den IT-Teams, den User-Lifecycle und die Workflows klar zu definieren. Jede Abteilung eines Unternehmens benötigt schließlich andere Zugriffsrechte auf vorhandene Dokumente und Dateien. Das IT-Team kann also erst dann die erforderlichen Workflows und Zugriffe festlegen, wenn es die Anforderungen der verschiedenen Abteilungen und Bereiche des Unternehmens versteht. Tools wie Miro oder Zoom helfen dabei, Lifecycle- und Workflow-Ansätze zu skizzieren.

Jede Lifecycle- oder Workflow-Map sollte den Input und das Feedback der betreffenden Teams oder Kunden berücksichtigen. Ermutigen Sie also die Beteiligten, Ihre Bedürfnisse offen anzusprechen. Nur so kann Ihr IT-Team wirklich verstehen, was Ihre Mitarbeiter im täglichen Business brauchen. Eine zweite Option ist es, den/die User zu beobachten oder zu „beschatten“. So lassen sich Zugriffsbereiche identifizieren, die eventuell in gemeinsamen Workflow-Meetings übersehen wurden.

2. Definieren Sie Benutzer- und Admin-Identitäten mit Least Privilege Access

Der nächste Schritt ist die Definition Ihrer Benutzer- und Admin-Rollen. Nicht jeder Mitarbeiter, Kunde oder Nutzer benötigt Zugriff auf jedes Laufwerk, jede Datei oder jedes Netzwerk. Wenn Sie von Beginn an verbindliche Rollen und Zugriffsrechte zuweisen, vereinfachen Sie die nicht nur die Verwaltung Ihres wachsenden Unternehmens, sondern es erlaubt Ihren IT-Teams auch, andere Security-Risiken zu fokussieren.

Das Mapping hilft Ihnen dabei, zu verstehen, wer die Admins und wer die einfachen User, Identitäten und Kunden sind. Implementieren Sie Least Privilege für alle Rollen. Klar strukturierte Rollen und Privilegien macht es Ihnen leicht, spezifische Identitäten und User zu verwalten und ihre Rechte zu managen – und das jederzeit. Vor der Freigabe der Rollen und Privilegien sollten Sie diese jedoch sorgfältig testen. Lassen Sie eine Kontrollgruppe innerhalb einer Abteilung ihren Arbeitsalltag inklusive der notwendigen Datenzugriffe simulieren. So kann Ihr IT-Team eventuelle Probleme frühzeitig identifizieren, ohne den Workflow der Mitarbeiter zu stören.

Ein starkes Identity and Access Management bietet aber noch weitere Vorteile: Wenn die Rollen und Rechte implementiert sind, kann das Unternehmen eine Cyber Kill Chain nutzen, um Zugriffe einzuschränken, Breaches und Angriffe zu verhindern oder deren Auswirkungen einzugrenzen. Die Zuweisung spezifischer Rollen ermöglicht es darüber hinaus, die Berechtigungen für das Management und die Administratoren zu erweitern oder zu limitieren.

3. Nutzen Sie einfache Out-of-the-Box-Integrationen

IT- und Datenwildwuchs sind für wachsenden Unternehmen eine echte Herausforderung. Jeder Tag bringt neue Identitäten, Nutzer, Systeme, Devices und Netzwerke. Diese skaliert zu integrieren ist mit Blick auf die individualisierten, unabhängigen und passgenau entwickelten Systeme von heute alles andere als einfach. Erheblich leichter wird das Access Management, wenn Sie auf Lösungen setzen, die mit schlüsselfertigen Out-of-the-Box-Integrationen und Schnittstellen die Komplexität beherrschbar machen. 

Wenn Sie bereits eine Identity-Plattform im Einsatz haben, aber mit einem anderen Unternehmen zusammenarbeiten, achten Sie bei der Wahl Ihres Systems auf eine nahtlose Integration. So können Sie etablierte Protokolle wie OpenID Connect oder SAML und LDAP oder Microsoft Active Directory für SaaS-Integrationen nutzen.

Je weiter Sie wachsen (sei es durch den Ausbau Ihres Partnernetzes oder durch einen größeren Kundenstamm), desto mehr wird Einfachheit zum Erfolgsfaktor. Lösungen mit schlüsselfertigen Integrationen helfen Ihren Entwicklern, Probleme schneller zu lösen und mit minimalem Aufwand neue Funktionalitäten bereitzustellen.

4. Setzen Sie auf eine zentralisierte Plattform, um lückenlose Transparenz zu erhalten

Managen Sie Governance, Monitoring und Compliance Ihrer Identitäten ganz einfach über eine einzige Plattform. So behält Ihr Security-Team jederzeit den Überblick – und kann Identitäten und Zugriffsrechte effizient managen. Der 360-Grad-Blick auf Kunden und Identitäten hilft Ihnen zudem, die Einhaltung von Governance und Compliance sicherzustellen. Legen Sie interne Regeln und Alarmmeldungen fest, um Zugriffsrechte einzuschränken und Ihr IT-Team über mögliche Verstöße zu benachrichtigen. So verkürzen Sie nachhaltig die Zeit bis zur Behebung eines Breaches, und setzen klare Prioritäten. Ihr Security-Team weiß also jederzeit, welchen Alerts es nachzugehen und welche Zugriffe es einzuschränken gilt.

Eine zentralisierte Management-Plattform vereinfacht das Identity & Access Management und ermöglicht es Ihnen, die Weichen für Innovation, Skalierbarkeit und durchgängige Governance zu stellen.

Alles aus einem Guss

Der Schutz der Kundenidentitäten ist für Unternehmen keine leichte Aufgabe. Ob mit Blick auf den IT-Wildwuchs, die neuen Mitarbeiter und Kunden, die neuen Technologien oder das täglich steigende Datenvolumen – es gibt viele Faktoren, die das sichere Identity und Access Management für Ihr IT-Team zur Herausforderung machen. Die hier geschilderten Best Practices eignen sich für Unternehmen jeder Größe – egal, ob Startup oder etablierter Betrieb mit einer im Umbruch befindlichen IT.

Fassen wir zusammen:

  • Analysieren Sie Ihren User-Lifecycle, um ein besseres Verständnis für das Zugriffs- und Nutzungsverhalten Ihrer Kunden zu erhalten.
  • Definieren Sie Identitäten, Rollen und Rechte für den Least Privilege Access.
  • Integrieren Sie Out-of-the-Box-Lösungen für eine reibungslose und hochwertige User-Experience.
  • Verwalten Sie Ihre Umgebung über eine zentralisierte Plattform, um jederzeit den Überblick zu behalten und durchgängige Governance sicherzustellen. So verbessern Sie Ihre Reaktionszeit, Ihr Management und die Compliance von Zugriffsrechten.

Möchten Sie mehr wissen? Mehr Informationen zu unseren Lösungen für ein sicheres Customer Identity und Access Management erhalten Sie hier.